SAT-LNB Modifikation

Viele verschiedene Experimente sowie Kalibrierungsversuche am 1,8 Meter Reflektor haben gezeigt, dass der alte Parabolreflektor gerinngfügige Abweichungen in der Oberflächenform aufweist. Dadurch kann kein sauber definierter Fokusbereich vor dem zentralen Feedsystem zu stande kommen.. Weiterhin ist eigenen Messungen zu Folge das ursprüngliche Dual-Speisesystem etwas weniger empfindlich als ausgesuchte, moderne TV SAT-LNB´s. Um künftig auf derm KU-Band erfolgreich arbeiten zu können soll das System komplett überarbeitet werden.


Als Reflektor steht inzwischen ein 2 Meter Spiegel von Siemens zur Verfügung, welcher vormals im KA-Band eingesetzt wurde. Seine Struktur ist vollkommem unbeschädigt. Die Oberflächenbeschaffenheit ist somit perfekt geeignet, Die Hohlform des Reflektors ist auf der Rückseite mit breiten Rippen verstärkt was den Spiegel mechanisch sehr gut gegen Verformungen durch Windeinflüsse oder das Eigengewicht stabilisiert.


Da dieser Reflektor ebenfalls von der Bauweise her mit einem Speisesystem im Primärfokus aufgebaut ist also kein Offset-System darstellt, sind handelsübliche TV SAT-LNB´s nicht sonderlich geeignet, um auch sehr schwache Signale zu erfassen. Offset-Systeme arbeiten in der Regel mit sehr flachen Refektorwölbungen, bei denen das Verhältnis von Fokusabstand zu Reflektor-Durchmesser größer ist als 0,5. Ein SAT-LNB im Primärfokus leuchtet einen tieferen Reflektor deshalb nur zu einem kleinen Teil aus. Dadurch wird die maximale Leistungsfähigkeit des Systems bei weitem nicht erreicht. Um das zu ändern kann man ein TV-SAT-LNB mit einem passenden Feed aus einem Primärfokussystem kombinieren.


Vorbereitende Arbeiten:


Zunächst müssen unter den zur Verfügung stehenden TV-SAT-LNB´s diejenigen ausgemessen werden, welche bei geringem Eigenrauschen eine größtmögliche Verstärkung bieten. Mit Hilfe einer optischen Bank werden die zu untersuchenden LNB´s auf diese beiden Eigenschaften hin kontrolliert. Als breitbandige Signalquelle über einen großen Frequenzbereich dient eine Leuchtstofflampe in Form einer Glühbirne. Dieses Leuchtmittel ist zentral in den Reflektor einer alten Wärmelampe eingebaut. Damit wird vor dem Reflektor ein gleichmäßiges Strahlungsfeld erzeugt, welches reproduzierbare Messungen an den LNB´s ermöglicht.







Es waren sehr viele dieser Messungen nötig um die besten LNB´s zu ermitteln. Danach wurden die ausgesuchten LNB´s direkt am Feedhörnchen modifiziert, um erkennen zu können wie sich der Öffnungswinkel verändert, wenn das Feedhörnchen verkürzt wird. Leider konnte auch mit dem vollständigen entfernen des Trichterteils am Hohlleiter keine zufriedenstellende Ausleuchtung erzielt werden. Der Öffnungwinkel sollte um die 100° betragen damit der 2 Meter Reflektor gut ausgeleuchtet werden kann. In diesem Zusammenhang wurden auch die sogenannten Rocket-Feed´s als nicht gut geeignet erkannt.



Der Hohlleiterausgang am Feed bedarf eines sogenannten Chocke-Rings um den Öffnungswinkel ganz definiert noch weiter zu öffnen. Damit kann dann auch sehr gut die Ausleuchtung des Reflektors am äußeren Rand justiert werden. Diese Einstellung dient dazu so wenig wie möglich Strahlungsanteile vom Hintergrund des Spiegels, sogenanntes Spill-Over, zu empfangen.


Ein derartig konstruierter Hohlleiter mit Choke-Ring war glücklicher Weise an einem 30 Jahre alten AOR SAT LNB´s angeschraubt und somit leicht verfügbar.








Jetzt musste nur noch das verkürzte moderne LNB mit dem alten Hohlleiter kombiniert werden. Wichtig dabei war der Übergang zwischen den beiden Komponenten. Dieser muss elektrisch nahtlos erfolgen, so dass die Wellenausbreitung im Hohlleiter nicht gestört wird. Dies wird erreicht durch den Einsatz eines formschlüssigen Stückchens Kupferrohr dass in den verbliebenden Kegelstumpf des modifiziertenn SAT-LNB´s eingepasst wird.



So aufgebaut ist das modifizierte TV-SAT-LNB bereit zum Test im Primärfokus.