Am 29. März 2025 konnte von Deutschland aus eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden. Je nach Standort betrug die Bedeckung der Sonnenscheibe durch den Mond zwischen maximal 10% im Süden bis gut 20% im Norden des Landes. Im sichtbaren Licht sieht diese Begegnung in etwa so aus:
Die scheinbare Größe sowohl des Sonnenscheibchens als auch des Mond-scheibchens ist mit etwa 0,5 Grad etwa genauso groß wie die Richtkeule des Antennensystems bei 11 GHz. Die Beobachtung sollte demnach so erfolgen, dass zum einen die Sonne und zum anderen der Mond zu teilen innerhalb der Richtkeule der Antenne liegen. Weiterhin war geplant zum Zeitpunkt der größten Bedeckung die Sonne ins Zentrum der Richtkeule zu setzen, um damit vielleicht die Abschattung der Sonnenstrahlung durch den Mond im Vordergund erkennen zu können. Zusätzlich sollten abschließend noch jeweils Beobachtungen von Sonne und Mond nach der Annäherung durchzuführen, um den gegenseitigen Einfluss der Objekte innerhalb der Antennenkeule erkennen zu können. Einen Tag vor dem Ereigniss wurden als Referenz noch jeweils eine Beobachtung von Sonne und Mond kurz nacheinander durchgeführt.
Zur Aufzeichnung der Ereignisse wurde ein Funcube Dongel Pro zusammen mit SpectraVue und simultan dazu ein RTL-SDR mit Total-Power als Backend verwendet.
Zunächst die Aufzeichnung vom Vortag mit RTL-SDR und Total-Power:
Links der Mond im Transit mit ca. 2,5 dB Signal über Rauschen, Rechts die Sonne mit ca. 17 dB über Rauschen.
Unten die simultane Aufzeichnung via Funcube Dongle auf SpectraVue:
Nachfolgend eine Aufzeichnung bei der die Richtkeule der Antenne direkt auf den Kontaktpunkt zwischen Sonne und Mond ausgerichtet ist.
Bei der Aufzeichnung driftet der Mond etwas füher duch die Antennenkeule als die Sonne. Deshalb erkennt man auch links eine Beule in der ansteigenden Flanke des Diagramms welche von der Wärmestrahlung vom Mond stammt. Die Signalstärke erreicht nicht die volle Größe von 17 dB des reinen Sonnensignals. Vermutlich liegt das an der unvollständigen Erfassung der Sonne mit der kleinen Antennenkeule.
Nachfolgend nun die Beobachtungen mit dem Funcube Dongle und SpectraVue.
Die Abbildung zeigt von links nach rechts folgende Beobachtungsszenarien:
Der Kontakt zwischen Sonne und Mond im Zentrum der Antennenkeule.
Die Sonne im Zentrum der Antennekeule abgeschattet durch den Mond.
Der Mond im Zentrum der Antennenkeule mit Sonnensignalanteil.
Die Beobachtungsergebnisse legen nahe, dass zwei intensive Radio-Quellen innerhalb der Antennenkeule auf komplexe Art und Weise wechselwirken. So werden die Nebenkeulen stärker betont wenn sich zum Beispiel die Sonne innerhalb einer Nebenkeule befindet und der Mond im Zentrum der Antennenkeule steht.
Der rechte Diagrammteil zeigt das deutlich an. Die Antenne war zu diesem Zeitpunkt zentral auf den Mond ausgerichtet. Die Sonne stand somit am Rand der Antennekeule. Damit kam ein Teil der starken Sonneneinstrahlung über die Nebenkeulen in das Diagramm der Aufzeichnung.